Was bedeutet der Begriff „Schwermetallbelastung“?
Unsere Gesundheit wird von zahlreichen Schadstoffen bedroht. Von großer Bedeutung sind hierbei die sog. Schwermetalle, z.B. Arsen, Blei, Cadmium, Quecksilber, Palladium, Aluminium und radioaktive Elemente (Aluminium ist chemisch eigentlich ein Leichtmetall, wird jedoch im Sinne seiner biologischen Wirkung zu den Schwermetallen gerechnet). Man geht davon aus, dass jeder Europäer täglich durchschnittlich über 750ug Schwermetalle durch Trinkwasser, Luft, Nahrungs- und Genussmittel aufnimmt. Auch die WHO geht inzwischen davon aus, dass Schwermetalle ein Hauptfaktor bei der Entstehung von Zivilisationskrankheiten sind. Am Beispiel des Bleis wird ersichtlich, dass es unmöglich ist, derartigen Belastungen zu entgehen. Es gibt heute kein Lebensmittel oder Getränk mehr, das völlig frei von Blei ist. Blei ist allgegenwärtig. Es wurde selbst im Meerwasser, in der Luft über der Atlantikmitte, auf Almwiesen, Bergen und sogar im Grönlandschnee aufgefunden. Das Blei wird durch die Winde über den ganzen Erdball getragen. An diesem Beispiel wird deutlich, dass die Schwermetallproblematik weit über das Thema Amalgamfüllungen hinaus geht.
Die biologische Halbwertzeit nach der Aufnahme in den Organismus beträgt z.B. bei Cadmium mindestens 10, bei Blei mindestens 20 und bei einigen Quecksilberverbindungen viele (1-18 Jahre). Hierduch wird verständlich, dass sich toxische Metalle leicht im Körper anreichern können.
Schwermetalle binden sich bevorzugt an die Funktionszentren von Enzymen und Eiweißstoffen. Da die Bindungsfreudigkeit der Schwermetalle höher ist als die der Spurenelemente Zink, Kupfer und Mangan, verdrängen sie die lebensnotwendigen Elemente. Die Folge ist ein Funktionsverlust der Enzyme, Organschäden stellen sich ein. Nach neuesten Forschungsergebnissen können bestimmte Schwermetalle (Quecksilber, Gold) auch Auslöser für Autoimmunerkrankungen sein. Zusammenhänge zwischen Schwermetallen und Krebserkrankungen gibt es ebenfalls. In mehreren internationalen Studien wurde nachgewiesen, dass Aluminium, Arsen, Blei, Cadmium und Quecksilber gefäßschädigend sind und ein großes Gefahrenpotenzial für die Entstehung von Herz- Kreislauferkrankungen darstellen. Interessant ist in diesem Zusammenhang wiederum die weitgehende Deckungsgleichheit zwischen den ernährungsbedingten Erkrankungen, den degenerativen Erkrankungen und den Zivilisationskrankheiten, bei denen als Co-Faktor eine Schwermetallbelastung vermutet wird.
Im Hinblick auf die schädlichen Wirkungen der Metalle können sowohl toxische als auch allergische Mechanismen eine Rolle spielen. Nicht selten entwickeln sich sog. Langzeitallergien, die nicht immer durch den klassischen Epicutantest („Pflaster-Allergie-Test“) diagnostiziert werden können. Eine sinnvolle Alternative bzw. Ergänzung zum Epicutantest sind der LTT- bzw. MELISA-Test. Hierbei werden an Stelle der Haut weiße Blutkörperchen des Patienten (aus einer Blutprobe) als Testorgan verwendet.